Wir schreiben das Jahr 1996, blicken somit ein gutes Vierteljahrhundert zurück. Im Kirchheimerhof wird gewerkelt und umgestaltet. Wieder einmal. Liegt anscheinend in der DNA von uns, niemals ruhig sitzen zu können. Schon wieder Neues im Sinn zu haben. Auf jeden Fall war es diesmal die Hotelhalle, die wir in Angriff genommen haben. Noch schöner, einladender, strahlender sollte sie werden. Doch was dann beim „in die Tiefe gehen“ zum Vorschein kam, lies uns staunen und brachte uns auf eine Idee.
Geralds Schwester Sabine, die in dieser Zeit für ein paar Saisonen unser Team verstärkte, erwies sich in diesem Moment als wandelndes Geschichtslexikon und Frau mit Langzeitgedächtnis. „Da unter der Hotelhalle, dort vorne, da muss ja noch der alte Kohlenkeller sein, den sollten wir zurück ins Leben holen“. Und so geschah es. Wir forschten und gruben und befreiten den verschütteten Keller von all dem Bauschutt. Alte Gewölbe kamen zum Vorschein, der ideale Ort, um dort Wasser zu Wein – Verzeihung – Kohle zu Wein zu verwandeln. Das war uns allen sofort klar. Es wurde gesäubert, renoviert, getischlert, gezimmert. Und schon bald präsentierte sich die einstige schwarze Stube als urgemütlicher Weinkeller, in dem nicht nur unsere Rebensäfte schlummern, sondern unser Hans Jörg wöchentlich seine Weinverkostungen zelebriert.